03. März 2001 - Thüringer Allgemeine / "Altarraum wandelt sich zur Bühne"
Passionsspiele mit 177 Mitwirkenden
Küllstedt. Geboren wurde die Idee im Jahr 1995, als sich einige Aktivisten des
Küllstedter Carnevalvereins (KCV) überlegten, dass jenes, was alljährlich den Bayern gelingt, doch eigentlich auch im Eichsfeld realisierbar sein müsste.
Also suchten sie geeignete Mitstreiter und am Passionssonntag 1996 führten
sie in der Küllstedter Pfarrkirche ein Passionsspiel auf.
Nach fünf Jahren soll dieses nun eine Neuauflage erleben.
Dabei soll dieselbe jedoch weit über die Premiere von 1996 hinausgehen.
Mit vier Aufführungen ist nicht nur die Anzahl der Vorstellungen erhöht worden,
sondern mit 177 Personen auch die Zahl der Aktiven.
Derzeit wird nun fast jeden Abend in der Kirche geprobt, erzählt Roland Schmerbauch,
der zusammen mit dem KCV- Vorsitzendem Wolfgang Montag und
Justina Mathias zu den Organisatoren der Küllstedter Passionsspiele gehört.
Für die Aufführungen wird der gesamte Altarraum in eine Bühne verwandelt,
der Hochaltar wird eingerüstet und verhangen, während die Bühne
bis weit in die Mitte der Kirche reichen wird.
"Wir wollen bei unseren Spiel in den Dialog mit den Zuschauern treten, sie in die Dramaturgie einbeziehen", erklärt Schmerbauch,
der als Pilatus auch eine der Hauptfiguren darstellen wird.
Die Regie des größten Projektes in der Geschichte des KCV liegt bei dessen
Vorsitzenden, der bei dem rund zweistündigen Programm sicher einiges zu tun haben wird.
Küllstedts Pfarrer Richard Hentrich ist natürlich erfreut über solch großes Engagement in seiner Gemeinde und unterstützt das Vorhaben nach Kräften.
Der örtliche Kirchenchor "ST. Cäcilia" beteiligt sich mit zahlreichen lateinischen
Gesängen an der Gestaltung
der Passionsspiele.
Thomas T. MÜLLER